Percy Jackson and the Olympians: Kritik zur 1. Staffel der Jugend-Fantasyserie bei Disney+ (2024)

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Von: Reinhard Prahl

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Percy Jackson and the Olympians: Kritik zur 1. Staffel der Jugend-Fantasyserie bei Disney+ (1)

Nach einem ansprechenden Auftakt musste sich nun zeigen, ob die Fantasyserie „Percy Jackson and the Olympians“ das Versprechen, nah am Buch zu bleiben und gute Familienunterhaltung zu bringen, erfüllte. In unserem Review erfahrt Ihr, ob wir mit dem Endergebnis zufrieden sind.

Spoilerwarnung - diese Meldung kann Hinweise auf die Fortführung der Handlung enthalten!

Sind wir einmal ehrlich. Nach den verkorksten „Percy-Jackson“-Kinofilmen von 2010 respektive 2013 muss der Haussegen auf dem Olymp ziemlich schief gehangen haben... „Percy Jackson - Diebe im Olymp“ und „Percy Jackson - Im Bann des Zyklopen“ sorgten nämlich mit ihren unnötigen Story-Änderungen im Vergleich zum Original, einer großen Portion Fantasielosigkeit und mittelmäßigen Schauspielleistungen (man denke nur an den fast schon peinlichen Auftritt von Pierce Brosnan) bei Franchise-Fans für mittelschweres Entsetzen.

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Niedrige Erwartungen

Nicht alleine deswegen hielten sich die Erwartungen an Percy Jackson and the Olympians (aka „Percy Jackson - Die Serie“) bei Disney+ in Grenzen. Denn auch die großen Zugpferde „Star Wars“ und „Marvel“ sorgten nicht immer für uneingeschränkte Freude. Nicht zu vergessen ist in diesem Sinne natürlich Willow, bei der so viel mehr drin gewesen wäre und die inzwischen sang- und klanglos aus dem Portfolio des Mäusekonzerns verschwunden ist.

Umso schöner ist es, dass der Autor der Romanreihe Rick Riordan in Zusammenarbeit mit Jonathan E. Steinberg (Jericho, Black Sails) die erste Staffel mit dem Titel „Percy Jackson and the Olympians“ endlich so umsetzen konnte, wie er es sich immer gewünscht hatte. In acht knackig kurzen Episoden zu je circa 40 Minuten Laufzeit schaffte das Produktions-Team mit einem Budget von zwölf bis 15 Millionen Dollar pro Episode etwas, das den Kinofilmen verwehrt geblieben war: ein charmantes Familienabenteuer zu entwickeln nämlich, das nah genug am Buch bleibt, um Fans an Bord zu holen und dennoch neue Aspekte in die Geschichte um den Halbgott einbringt.

Die richtige Wahl

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Zu verdanken ist dieser Umstand nicht nur der Tatsache, dass Riordan selbst Hand an die Drehbücher mit anlegte. Auch die Jungtalente Walker Scobell als Percy, Leah Jeffries als Annabeth und Aryan Simhadri als Grover tragen ihren Teil dazu bei, dass man sich mit „Percy Jackson and the Olympians“ wohlfühlen kann. Flankiert von Routiniers wie Glynn Turman (Chiron), Adam Copeland (Ares) oder Toby Stephens (Poseidon) können sich die Teenager schauspielerisch entfalten, ohne im Zusammenspiel mit den wesentlich älteren Cast-Mitgliedern deplatziert zu wirken oder an die Wand gespielt zu werden. Das hat man auch schon anders gesehen.

Gerade, weil die Älteren den jüngeren Raum lassen, wirkt das Beziehungsgeflecht in der Serie so stimmig. Virgina Kull ist als Sally Jackson die perfekte Mutterfigur. Sie liebt ihr Kind vom ganzen Herzen, ist aufopferungsbereit, mutig, klug und stark. Man merkt in jeder Sekunde, welch enge Bindung sie und Percy haben, womit ihre Befreiung aus dem Reich des Hades zur zentralen Motivation der Hauptfigur wird. Die Suche nach Zeus' mächtigen Blitz gerät damit beinahe schon zur Nebensache. Andererseits ergibt so die Jagd diverser Monster auf die Protagonisten erst wirklich Sinn. Chiron wird hingegen zu einer Art Großvaterfigur, die dem jungen Helden gute Ratschläge und ein mächtiges Zauberschwert mit auf den Weg gibt. Beides wird der Held bitter nötig brauchen, wenn er gegen den mächtigen Kriegsgott Ares antreten muss.

Freundschaft

Das Kernstück bildet indes natürlich das Band der Freundschaft, welches Percy, Annabeth und den Satyr Grover aneinanderbindet und das die Geschichte gerade auch für jüngere Zuschauerinnen und Zuschauer attraktiv macht. Wahre Freunde können zusammen alles schaffen lautet der Tenor von „Percy Jackson and the Olympians“, selbst die allmächtigen griechischen Götter besiegen, wenn es darauf ankommt.

Sicherlich, die Epik mag an mancher Stelle vielleicht ein wenig zu kurz kommen, vor allem, wenn die eine oder andere Szene dann doch zu schnell abgehakt ist. Doch in solchen Momenten gilt es zu bedenken, an welches Zielpublikum sich die Macher richten. Rick Riordan hatte von jeher ein familienfreundliches Franchise fernab der Blutlüsternheit von Formaten wie Game of Thrones oder The Witcher im Sinn, die eben für Erwachsene erdacht wurden.

Statt auf ausufernde Dramatik setzt die Staffel dann auch entsprechend auf einen flotten Erzählfluss mit jeder Menge witziger und skurriler Einfälle, in dem das Heldentrio beispielsweise im Lotos-Casino Hermes aufsucht, während Grover den Satyr-Gott Pan auf der Spur ist (im Buch trifft er übrigens den 13-jährigen Darrin, der seit 1977 dort gefangen ist). Es entbehrt auch nicht eines gewissen Schneids, das Empire State Building als Tor zum Olymp zu deklarieren oder das Emporium der Gartenzwerge nach New Jersey zu verlegen.

Obwohl viele der Begegnungen mit Monstern und Götter reichlich Action nach sich ziehen, bleibt diese zudem stets ein Stilmittel, um mehr Tempo in die Geschichte zu bringen. Kein Kampf in der Serie wird um seiner selbst willen geführt, so dass auch jüngere Zuschauende auf ihre Kosten kommen und die gesamte Laufzeit ohne anschließende Albträume genießen können. Allzu große Längen treten so nicht auf, zumal der Fokus stets auf die Freunde gerichtet bleibt, die sich in jeder Notlage zur Seite stehen und schlimmstenfalls sogar bereit sind, sich füreinander zu opfern, klasse.

Die Technnik

Percy Jackson and the Olympians: Kritik zur 1. Staffel der Jugend-Fantasyserie bei Disney+ (3)

Werfen wir damit last but not least einen Blick auf die technische Seite von „Percy Jackson and the Olympians“ und hier kann man, wenn man will, tatsächlich meckern auf hohem Niveau betreiben. Mit dem eingangs erwähnten Budget von zwölf bis 15 Millionen Dollar pro Folge bewegt sich die Show in einem komfortablen Bereich. Zum Vergleich: Für eine Episode von Star Trek: Strange New Worlds veranschlagen diverse Branchenmagazine etwa sieben Millionen Dollar. Eine Folge von The Wheel of Time kostet zehn Millionen, „Game of Thrones“ lag bei rund 15 Millionen und „The Witcher“ verschlang zwischen 19 und 20 Millionen Dollar pro abgedrehter Geschichte.

In Anbetracht der finanziellen Mittel hätte man also davon ausgehen dürfen, dass jeder Spezialeffekt auf den Punkt sitzt. Allerdings trifft genau das vor allem auf die Strandszenen leider nicht zu. Die digitalen Mattepaintings hinterlassen bisweilen einen statischen und künstlichen Eindruck, die Beleuchtung passt nicht immer und das Set des Strandhauses hätte ebenfalls mehr Feinschliff vertragen. Dem steht allerdings der grandios aussehende Olymp mit seinen digitalen Hintergründen gegenüber sowie ein fantasievolles, nicht zu sklavisch an die griechische Mythologie angelehntes Monsterdesign.

Auch die kleinen VFX-Effekte, die Percys Welt erst so lebendig werden lassen, laden zum genauen Hinschauen und Entdecken ein. Hinzu gesellt sich der bereits in unserer Review zu den beiden Startepisoden von „Percy Jackson - Die Serie“ gelobte epische Score von Sparks & Shadows sowie das lobenswerte Produktionsdesign von Dan Hennah („The Hobbit“-Trilogie).

Fazit

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„Percy Jackson and the Olympians“ erfüllt fast alle Erwartungen, die man an eine TV-Adaption haben kann. Die jungen Schauspielerinnen und Schauspieler passen perfekt, die Routiniers halten sich angenehm zurück, die Geschichte ist altersgerecht und familienfreundlich gestaltet und wird in einem angenehmen Tempo vorgetragen. Lediglich beim Thema Special Effects dürfen Jonathan E. Steinberg und sein Team in einer hoffentlich bald bestätigten zweiten Season noch ein Schippchen drauflegen. Wem es nach einer Buch-affinen Umsetzung und einem entspannenden Streaming-Erlebnis verlangt, ist bei diesem herrlich harmlosen Abenteuer mit anderen Worten genau richtig. Bitte mehr davon.

Wir vergeben daher vier von fünf Satyre.

Hier abschließend noch ein aktueller Originaltrailer zur Serie „Percy Jackson and the Olympians“:

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Percy Jackson and the Olympians: Kritik zur 1. Staffel der Jugend-Fantasyserie bei Disney+ (2024)

FAQs

Why is the Percy Jackson TV series so bad? ›

Each episode feels very stagnant, with action scenes and emotional dialogue falling flat left and right. For example, in the first episode, Percy has to fight the Minotaur after it seemingly killed his mother.

Why are the Percy Jackson movies so hated? ›

1 The Percy Jackson Movies Botch the Books' Storyline

The films managed to fumble the series' plot so badly that it is almost unrecognizable, making the new Disney+ series better by default by even attempting to be faithful to the Percy Jackson books. The Lightning Thief reveals Camp Half-Blood's betrayer far too soon.

Why is Annabeth black in Percy Jackson? ›

“Percy Jackson” author Rick Riordan explained to Entertainment Weekly that making his franchise more diverse by casting Leah Jeffries as Annabeth Chase in the upcoming Disney+ series was always staying true to the reason he wrote the “Percy Jackson” books in the first place.

Is the Percy Jackson movie on Disney Plus? ›

Watch Percy Jackson & The Olympians: The Lightning Thief | Disney+ A young boy discovers he's the descendant of a Greek god and sets out on an adventure to settle an on-going battle between the gods. Based on the book by Rick Riordan.

Is Percy Jackson kid appropriate? ›

Percy Jackson does not have any explicitly harmful content, as it's an exciting and intriguing series written for a younger audience. The book does include some slightly mature themes, such as struggles with family abandonment.

Why did they cancel Percy Jackson? ›

Percy Jackson movies disappointed fans and performed poorly at the box office, leading to the abandonment of Percy Jackson 3. The Percy Jackson TV show on Disney+ offers a chance for a faithful adaptation of the books, with the author's involvement ensuring a true-to-source material approach.

Why does Hades hate Percy? ›

Hades in the books hated Percy's existence because both Zeus and Poseidon broke a vow that they forced Hades into. Hades had his helm stolen too and saw it as a means of blackmail for Hades to side with Poseidon in the war.

Why was Percy Jackson 3 cancelled? ›

Percy Jackson movies disappointed fans and performed poorly at the box office, leading to the abandonment of Percy Jackson 3. The Percy Jackson TV show on Disney+ offers a chance for a faithful adaptation of the books, with the author's involvement ensuring a true-to-source material approach.

Why was Percy Jackson's mom with Gabe? ›

To answer questions about The Lightning Thief, please sign up. Alexis Sally Jackson married Gabe to protect Percy from monsters finding him. Gabe has a pungent odor, which of course earned him the nickname, "Smelly Gabe", and it's that horrible odor that was able to mask Percy's demigod scent.

Do Percy and Annabeth get married? ›

Yes, Annabeth is married to Percy Jackson, and has three kids: Cast, Ethan, and Zoe. How was Annabeth Chase born? Annabeth Chase is the half-blood daughter of the goddess Athena and the mortal man Frederick Chase.

Does Annabeth get a tattoo? ›

Annabeth's sleeve is an owl holding a Trident, the coin from the Mark of Athena, The New York City skyline, her family's names, her underwater kiss with Percy, and Thalia's pine tree with her and Luke's names under its roots.

Will Annabeth have GREY eyes? ›

Furthermore, Annabeth did not have blonde hair or grey eyes.

Will there be Percy Jackson 3? ›

Is Percy Jackson 3 happening? Logan Lerman says no - IMDb. Logan Lerman has said that a third Percy Jackson movie is "not happening". The Noah star took on the title role in 2010's fantasy film Percy Jackson & the Olympians: The Lightning Thief and last year's sequel Percy Jackson: Sea of Monsters.

Who plays Medusa in the new Percy Jackson? ›

Medusa debuts in Percy Jackson and the Olympians episode 3, "We Visit the Garden Gnome Emporium," as portrayed by actress Jessica Parker Kennedy, who previously starred alongside another actor from the Disney+ series in a pirate show from 2014.

Who plays Zeus in Percy Jackson? ›

More Stories By Katherine. The Percy Jackson and the Olympians team isn't quite ready to look for a new Zeus. In the Season 1 finale of the Disney+ series, the late Lance Reddick played the Greek god in an extensive scene with series lead Walker Scobell, as Percy faces Zeus atop Mount Olympus.

Did Percy Jackson series flop? ›

2010's Percy Jackson & The Olympians: The Lightning Thief and 2013's Percy Jackson: Sea of Monsters failed to capture audiences' imagination – and convince them to part with their hard-earned cash – at a time when teen fantasy was all the rage.

What do people think about Percy Jackson series? ›

I thought it was a lot better than the movies, although the movies weren't that bad. I love the actors who played in them. I didn't mind that they had Annabeth being black. The only thing I didn't really like about the action was that some scenes were too short, like Percy and Aries' fight.

Will the Percy Jackson series be better than the movies? ›

Many are relieved it is better than the movies, as most of the fandom, including the author, have agreed the movies were abysmal. However, the TV series is not much better. One of the biggest flaws in the show is the run time for each episode, which averages about 35 minutes.

Is the Percy Jackson sequel series good? ›

Despite lacking momentum and wonderment, Percy Jackson and the Olympians plays pleasantly as a kid-friendly introduction to a world already beloved by many a kid. And since its real quest was being better than the movies, it's a bit heroic already.

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